Six months ago…/Vor sechs Monaten…

Six months ago, August 10, 2012, I got on a plane and left for the US. Now I am back in Germany and can reflect on half a year of awesome experiences, blessed friendships, challenges of God, faith and people, beautiful landscapes, growth in faith and personality…and a lot more!

Re-entry is going much better than expected, I settle back into German lifestyle slowly by slowly, working full-time at the moment and waiting for a new semester to begin. I am thankful for technology, every time I get the chance to skype with friends in the US, Australia or Africa. Life is busy and it is very easy to get lost in its speed. Therefore I still struggle with the question: How do I remember this time I got to spend abroad the right way and how do I find closure?

Strangely enough, this question is not new to this world. People always felt lost in the time they lived in, felt that life moves on too fast and their heart can’t keep up. There has always been the need to decompress a compressed and hectic reality. In retrospect the past always appears to be slower, easier, maybe even better. So the term “nostalgia” was coined. Originally it only referred to homesickness in spatial terms. Later on, the meaning also included temporal aspects. People longed and still long for past experiences, people or places. The American Heritage Dictionary defines it as:
  1. A bittersweet longing for things, persons, or situations of the past.
  2. The condition of being homesick; homesickness.
A few things I find interesting about this definition. First of all, it classifies homesickness as a condition. It is not something superficial, induced by a rainy afternoon or simple sentimentality. It is a thing that has to be taken serious, not in a bad way, but maybe acknowledged that there are people who have strong connections to their past and cannot let go just like that. For me, it is a little relieving to know that it is okay to feel like that. The second thing, however, can be seen as a warning how nostalgia can take a wrong turn. It is “bittersweet”. Of course it is nice and comforting letting your thoughts wander off into the past or other places, thinking of friends, what they might be doing at that moment…but it can be bitter since you might idealize things about it, conserve wrong memories or pictures of people and turn them into more than they could ever be. This also blinds your view for all the new things you might have around you already and keep you from moving on. Moving on is not bad, it doesn’t mean you forget about your experiences or no longer appreciate them. You just learn to see the present and future and appreciate them as well. Whatever I experienced was a gift and definitely a good preparation for everything that lies ahead. 
So, how can I remember correctly and well? I have no recipe for that, I only have ideas. 
My sister gave me a scrapbook where I can put in pictures and little stories about my experiences. I have started to write down memories, may it be funny or thoughtful. I have printed out pictures and creating page after page is fun and brings back a smile to my face. Whenever “nostalgia” (in terms of the condition) comes through I can pull out the box with souvenirs, pictures and stories. I am not done yet but I am looking forward to the result!

When I left the US, I bought a flag and all my friends signed in. I hung it in my room and now, I can read their nice little letters, be happy and praise God for having met every single one of them. Even though we’re separated geographically we are still united in Christ. 

Vor sechs Monaten, am 10. August 2012, stieg ich ins Flugzeug und flog Richtung USA. Jetzt bin ich wieder in Deutschland und blicke zurück auf ein halbes Jahr an wunderbaren Erfahrungen, gesegneten Freundschaften, Herausforderungen über Gott, den Glauben und Menschen, schöne Landschaften, Wachstum im Glauben und meiner Persönlichkeit…und noch viel mehr!
Re-entry ist besser als gedacht, ich lebe mich langsam wieder ins deutsche Leben ein. Gerade arbeite ich und warte auf den Semesterstart. Ich bin dankbar für die Technik, jedesmal wenn ich mit Freunden skypen kann in Amerika, Australien oder Afrika. Das Leben ist vollgeknallt und sehr schnell kann man sich darin verlieren. Deshalb stellt sich mir immer noch die Frage: Wie kann ich mich richtig an diese Zeit erinnern und einen Abschluss dafür finden?
Komischerweise ist diese Frage nichts neues für die Welt. Menschen haben sich schon immer verloren gefühlt in der Welt, in der sie lebten; merkten, dass das Leben zu schnell vorwärts geht und ihr Herz nicht hinterher kommt. Es gab immer das Bedürfnis, das zusammengepresste Leben und die hektische Realität zu entschleunigen. Im Rückblick scheint die Vergangenheit immer langsamer, einfacher, vielleicht sogar besser zu sein. So entstand der Begriff “Nostalgie”. Ursprünglich bezog es sich nur auf Heimweh im räumlichen Sinn, später kam dann noch der zeitliche Aspekt dazu. Menschen sehnten und sehnen sich immer noch nach vergangenen Erfahrungen, Menschen oder Orten. Das American Heritage Dictionary definiert es so:

1. Ein bittersüßes Verlangen nach Dingen, Menschen oder Situationen der Vergangenheit. 
2. Der Zustand des Heimwehs oder einfach Heimweh-

Ein paar Dinge finde ich an dieser Definition interessant. Zum einen stellt es Heimweh als Zustand dar. Es ist nicht nur etwas oberflächliches, ausgelöst durch einen verregneten Nachmittag oder pure Sentimentalität. Man sollte es ernst nehmen, nicht im schlechten Sinne, aber vielleicht anerkennen, dass manche Menschen Verbindungen in die Vergangenheit haben und nicht einfach so leicht loslassen können. Für mich ist es erleichternd zu wissen, dass ich so fühlen darf. Die zweite Sache allerdings sollte man als Warnung verstehen, wie schnell Nostalgie schlecht sein kann. Sie wird “bittersüß” genannt. Natürlich ist es schön und tröstlich, die Gedanken in die Vergangenheit oder an andere Orte wandern zu lassen, an Freunde zu denken, was sie grade tun könnten…aber es kann schnell bitter werden, wenn man Dinge idealisiert, falsche Erinnerungen und Bilder von Menschen im Kopf behält und sie zu etwas macht, was sie niemals sein können. Das verblendet auch den Blick für die neuen Dinge, die man vielleicht schon um sich herum hat; es hält davon ab, vorwärts zu gehen. Weitergehen ist ist nicht schlecht; es heißt nicht, dass man das Alte vergisst oder nicht mehr wertschätzt. Man lernt einfach, die Gegenwart und Zukunft zu sehen und sie ebenfalls zu schätzen. Alles, was ich erlebt habe, ist ein Geschenk und war definitiv eine Vorbereitung für alles, was noch kommt. 
Wie kann ich mich also richtig und gut erinnern? Ich habe kein Rezept dafür, nur Ideen. Meine Schwester hat mir ein Kreativbuch geschenkt, in das ich kleine Stories und Bilder einkleben kann. Ich habe angefangen, Erinnerungen aufzuschreiben, lustige und nachdenkliche. Ich habe Bilder ausgedruckt und nach und nach eine Seite nach der anderen zu gestalten macht Spaß und bringt ein Lächeln hier und da. Wann auch immer “Nostalgie” (im Sinne des Zustandes” hochkommt, kann ich die Box mit Souvenirs, Bildern und Geschichten hervorziehen. Ich bin noch nicht fertig, aber schon sehr gespannt auf das Endprodukt!
Bevor ich geflogen bin, habe ich mir eine North Carolina Flagge gekauft und alle meine Freunde haben darauf unterschrieben. Sie hängt in meinem Zimmer und ich kann nun ihre kleinen Briefchen lesen, mich daran freuen und Gott Danke sagen, dass ich jeden Einzelnen von ihnen treffen durfte. Auch wenn wir geographisch getrennt sind, sind wir doch in Christus vereint. 

Author: Katha von Dessien

Teacher. Believer in the Wilderness. Third Culture Kid. World Traveler. People and Food at the Table Lover. Writer.

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