Nach wirklich langer Funkstille kommt hier nun der erste Gruß aus der Heimat. Seit ein paar Wochen bin ich wieder in Deutschland und muss mich erst wieder daran gewöhnen, unbegrenzt Internet zu haben…=)
Vielen Dank an euch alle, die ihr regelmäßig hier drauf geschaut habt und vielleicht auch manchmal ärgerlich wart, wenn es nichts neues gab. Es tut mir Leid, wenn ich so selten geschrieben habe, was definitv nicht an Informationsmangel lag, denn es gab mehr als genug zu erzählen. Oftmals habe ich es vergessen, bin in den vielen Erlebnissen fast untergegangen oder das Internet hatte mal wieder seine Dienste für uns quittiert.
Ich muss sagen, der Abschied fiel mir wirklich schwer. Ohne es bewusst zu entscheiden, waren die Bindungen zu manchen Leuten echt eng geworden und erst jetzt, beim Gehen, fiel mir das wirklich auf. Gerade bei den Teens tut es mir Leid, sie nun wieder allein zu lassen und ich hoffe sehr, dass sie weiterhin starke Persönlichkeiten werden und im Glauben wachsen!
Glücklicherweise konnte ich echt zu einem guten Abschluss kommen. Das Jahr war in vielen Dingen auch herausfordernd gewesen und es tut gut, darüber mit den Leitern zu reden; ihnen zu sagen, was mich das Jahr über genervt hat, wo sie vielleicht Dinge ändern sollten, was aber auch gut lief.
Mich hat es auch überrascht, wie sehr ich den Leuten ans Herz gewachsen bin, was besonders bei meiner Abschiedsparty zum Tragen kam. Meine Teens haben mich in Theaterstücken nachgespielt und kleine Macken offenbart, viele dankten mir für die Musik bei Camps oder Gebetsabenden. Die anderen Trekker haben sogar ein Musical über und für mich geschrieben! Ich hätte all die Dinge nicht wirklich erwartet und war deshalb umso mehr berührt und erstaunt. An dem Abend wurde mir das Herz also noch schwerer.
viele ultrakreative Beiträge an meiner Abschiedsparty
Die nächste Überraschung kam dann am nächsten Morgen in der Gemeinde, wo die auch ne Party organisiert hatten! Ich war immer nur einmal die Woche dort und kannte nicht viele der Leute, aber trotzdem war jeder da, hat was mitgebracht- einfach nur schön! Sie haben mich förmlich zurückgesandt nach Deutschland und ich war echt geplättet!
mit Lizelle und Andrew, den Lobpreisleitern der Gemeinde, wo ich ein Jahr lang mitspielen
und viel lernen durfte
Und als ich dann eine Sache nach der anderen in den Koffer packte, ich so manches hierlassen musste und das Zimmer immer leerer wurde, kam schon der Wehmut und so manche Träne. Das Jahr war einfach unvergesslich!
Schon ein paar Tage später wurde es dann ernst. Alles war gepackt, das Zimmer erschreckend verlassen und es ging los zum Flughafen. Als ich alle umarmte, kam mir der Gedanke: Wann werde ich die Leute wiedersehen? Manche wahrscheinlich nicht so schnell…
mit den anderen Trekkern (vlnr): Sebastian, Raquel, ich, Mariale und Magnus- Dreamteam!
Ich habe mich sehr gefreut, dass meine Stargirls (meine Tanzgruppe) mit zum Flughafen durften. Sie haben noch nie einen Flughafen von innen gesehen. Leider hatten wir für Sightseeing nicht so viel Zeit, denn ich hatte Gepäckprobleme. So gab es noch ne riesen Verteilaktion, um ein paar Kilos loszuwerden. Am Ende ging alles gut und ich wurde durchgelassen.
Der Flug selber war okay, aber auch wieder nicht. Ich hatte lange Aufenthalt in Abu Dhabi, aber diesmal gab es kein Hotel, sondern nur den harten Boden und eine ultra kalte Klimaanlage. Trotz Winterjacke und Handschuhen habe ich geschlottert…=) So war ich froh, nach vielen Stunden in der Luft endlich in Frankfurt anzukommen.
Die ganze Zeit kam ich mir wie im Film vor und stand neben mir. Ich konnte es gar nicht realisieren, was da grade mit mir passierte und würde sagen, dass ich das erst vor 2 Wochen wirklich getan habe. Trotzdem war es schön, wieder meine Eltern zu sehen und die anderen lieben Leute, die mich willkommen hießen.
Die ersten Wochen in der Heimat waren auch von Stress geprägt. Aber auch schönen Erlebnissen, wie Freunde und Familie wiederzusehen oder wieder im eigenen Bett zu schlafen. Jetzt muss ich wieder an das Leben in Deutschland gewöhnen und nicht nur Südafrika hinterher zu trauern, was nicht so einfach ist.
Über was sonst noch so war und kommt, das nächste Mal mehr.